Was ist die PSI-Theorie?

Die Wissenschaften der Motivations- und Persönlichkeits-Psychologie sowie der Hirnforschung haben in den letzten zwei Jahrzehnten bahnbrechende Erkenntnisse darüber gewonnen, was Menschen motiviert und was sie befähigt, Ziele zu entwickeln und umzusetzen, um ihr Leben selbstbestimmt, sinnerfüllt und erfolgreich zu gestalten. Mit der Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI-Theorie) hat Prof. Dr. Julius Kuhl, Professor Universität Osnabrück, eine umfassende, ganzheitliche Persönlichkeitstheorie geschaffen, die alle diese aktuellen Erkenntnisse integriert. Dabei stehen aber nicht die psychischen Inhalte im Vordergrund, sondern der dynamische Blick auf das Gehirn.

 

Die PSI-Theorie ist für mich die wissenschaftliche Grundlage meiner Tätigkeit. Sie erklärt, wo Blockaden entstehen können und mit der PSI-Kompetenzanalyse haben wir ein Instrument, um diese sichtbar zu machen.

 

Die vier psychischen Hirnsysteme

Unser Gehirn besitzt verschiedene Systeme mit jeweils spezifischen Eigenschaften und Kompetenzen (Funktionssysteme) und jedes dieser Funktionssysteme ist mit einer ihm eigenen Stimmung verbunden. Je nach Stimmung in einer bestimmten Situation können wir erkennen, welches dieser vier Funktionssysteme gerade aktiv ist. 

 

Unterteilung in zwei Hauptsysteme und zwei Untersysteme, die Informationen auf unterschiedliche Arten verarbeiten. 

  • Das eine vorrangig bewusst
  • Das andere überwiegend unbewusst

 

Alle Systeme besitzen verschiedene Aufgaben und Kompetenzen 

 

Die bewussten Anteile (analytische Intelligenz)

  • Rational, analytisch, logisch, strukturiert
  • Sprachlicher Ausdruck

 

Die unbewussten Anteile (intuitive Intelligenz)

  • Sitz unseres emotionalen Erfahrungsgedächtnis (gefällt mir / gefällt mir nicht)
  • Körperlicher Ausdruck mit Körpersignalen
  • Es ermöglicht uns Dinge aus mehreren Perspektiven zu betrachten und Vor- und Nachteile zu erkennen
  •  

Beide Systeme ergänzen sich gegenseitig.

 

Selbststeuerung

Gelingt es uns in einer bestimmten Situation ein gerade unpassendes Funktionssystem zu verlassen, um ein Passendes zu aktivieren? Diese funktionsanalytische Betrachtung macht die PSI-Theorie so besonders und unterscheidet sie von anderen Theorien. Da die Aktivierung, der Wechsel und das Zusammenspiel zwischen den Systemen stimmungsabhängig ist, ist die Gefühlsregulation der Schlüssel, um Blockaden zu überwinden.

 

Bei gutem Zusammenspiel der verschiedenen Hirnsysteme laufen wir zur Höchstform auf.

 

Selbstwachstum geschieht immer dann, wenn wir den Mut haben einmal genau hinzuschauen um zu begreifen. Hier ist ein Perspektivenwechsel immer mal wieder ganz Hilfreich. Im Weiteren stehen auch die Antriebskräfte menschlichen Handels im Mittelpunkt und natürlich auch das Entstehen von Handlungsblockaden.

 

Weshalb packen wir etwas an, treffen uns mit anderen Menschen, setzen uns für etwas ein oder nehmen uns etwas Zeit für uns? Weshalb kommen wir einfach nicht in die Gänge obwohl wir wissen, dass es gut wäre?

 

Die vier Motivgruppen der PSI-Theorie

Anschluss / Beziehung / Erleben von Nähe:

  • Wunsch nach Nähe, Kontakt und soz. Austausch
  • Gemocht und akzeptiert werden
  • Harmonie

 

Leistung:

  • Wunsch nach Herausforderungen. 
  • Dinge erforschen, Neugierde, Dinge entdecken und begreifen
  • Anspruchsvolle aber realistische Ziele: Weder Über- noch Unterforderung

 

Macht:

  • Wunsch nach Einflussnahme / etwas zu bewirken
  • Eigene Vorstellungen gestalten / sich einbringen
  • Verantwortung übernehmen, Führungsrolle
  • Wissen weitergeben

 

Freiheit / Raum für sich selber / Erleben der eigenen Person:

  • Drang, den eigenen Weg zu gehen / sein Ding zu machen
  • Unabhängig sein, über sich selber bestimmen
  • Selbstwachstum, Persönlichkeitsentwicklung

 

Nicht alle Motivgruppen sind uns gleich wichtig. Deshalb bringen wir auch nicht für alle gleich viel Handlungsenergie auf. Manchmal befinden wir uns in einem Konflikt zwischen zwei Motivgruppen und sind deshalb blockiert. Verstehen kann Veränderung ins Rollen bringen.

 

Motivation ist die Vorbereitung und Durchführung von Handlungen zur Bedürfnisbefriedigung.

 

Bedürfnisbefriedigung ist der Grund, warum jemand etwas tut.

  • Wunsch (Bedürfnis). Was kann ich tun um mein Bedürfnis zu befriedigen und wie kann ich es tun? 

 

In der PSI-Theorie sind Motive neuronale Netzwerke um Bedürfniskerne mit einer emotionalen Bewertung.

  • Welche Erfahrungen haben wir gemacht und wie war das Resultat? (Erfolg / Misserfolg)
  • Wie bewerten wir die Erfahrung? (gefällt mir / gefällt mir nicht)
  • Wie reagiert unser Umfeld auf unser Verhalten? (Lob / Tadel)
  • Passiert das, was wir uns gewünscht haben?